Donnerstag, 17. November 2016

Endzeitrede mit vielen Fragen

Über die Endzeitrede habe ich nun schon mehrere Blog-Berichte geschrieben, trotzdem möchte ich diese Rede nochmals thematisieren, da die Rede nicht zu entschlüsseln ist, deswegen hier ein fragendes Herantasten.

Die Endzeitrede beginnt mit der Aussage von Jesus beim Tempel: Sehet ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird! (Matthäus 24:2)

Darauf fragten die Jünger: 
1. Sage uns, wann wird das alles geschehen,
2. und welches wird das Zeichen deiner Wiederkunft
3. und des Endes der Weltzeit sein?
Die erste Frage beinhaltet die Belagerung und Tempelzerstörung der Römer um das Jahr 70, die zweite Frage beinhaltet die Wiederkunft von Jesus und die dritte Frage das Ende der Welt.

Die folgende Endzeitrede ist denn auch ein Durcheinander, weil die Evangelisten diese drei grossen Ereignisse nicht verständlich auseinander halten. Das Ur-Evangelium ist nicht mehr vorhanden, die vorliegenden Evangelien sind Abschriften und Recherchen, denn Markus und Lukas kannten Jesus nicht persönlich, es wird sogar daran gezweifelt, ob Matthäus ein Jünger war, und bei Johannes wird die Endzeitrede gar nicht aufgeschrieben. Das erklärt auch das Durcheinander, so dass heute unzählige Interpretationen zur Endzeitrede existieren.

Mir ist aufgefallen, wenn ich die Offenbarung, den Didache, die Paulusbriefe oder auch die Vision von Hildegard von Bingen lese, dass die uns ein anderes Endzeit-Szenario beschreiben, als das, was wir alle so in den Köpfen haben.

In der Offenbarung werden die Christen brutal vom Antichrist und seinen Vollstreckern verfolgt, getötet und enthauptet. Paulus schreibt vom Glaubensabfall und vom "Mensch der Sünde". Im Didache wird die Gesetzwidrigkeit unter dem Verderber hervorgehoben, ebenso bei Hildegard, da wird das ganze Abendland mit Barbaren überschwemmt, die die Christen abschlachten.

In allen diesen Schriften ist nicht ein Weltkrieg mit Bomben das Thema, sondern nur in der Offenbarung ist ein Krieg im Nahen Osten (Harmagedon) und das Heer von zweihundert Millionen erwähnt, das ist das, was mir eben auffällt. Alles deutet auf einen asymmetrischen Krieg mit den radikalen Mohammedanern hin.

Die Drangsal besteht in diesen Schriften zusammengefasst aus einem Glaubensabfall, aus einer Gesetzlosigkeit und aus einer barbarischen Verfolgung durch den Antichristen und seinen Anhängern. Es ist das, was wir gerade erleben müssen !!!

Und deswegen frage ich mich, ob die Aussage "Denn ein Volk wird sich wider das andere erheben und ein Königreich wider das andere ...." (Matthäus 24:7) sich bereits mit den zwei Weltkriegen erfüllt hat oder ob hier nur ein begrenzter Krieg im Nahen Osten gemeint ist ???

Diese Auslegung würde eben mit Lukas übereinstimmen, der die Entrückung separat in einem Kapitel errwähnt: "Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: Sie assen, sie tranken, sie freiten und liessen sich freien, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging; und die Sündflut kam und vertilgte alle. Ähnlich wie es in den Tagen Lots zuging: Sie assen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tage aber, da Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle. Gerade so wird es sein an dem Tage, da des Menschen Sohn geoffenbart wird." (Lukas 17:26-30)

So wie es Lukas beschreibt, sind das noch ganz normal Tage, weder Krieg noch Verfolgung durch den Antichrist, noch Hunger, das beschäftigt mich schon seit vielen Jahren. Es gibt dafür nur zwei Möglichkeiten: Die Entrückung findet vor der Drangsal oder nach der Drangsal statt, aber nicht während der Drangsal.

Wobei eben im Nahen Osten der Teufel schon los ist, die verfolgten Christen leben dort in der Vorphase der Drangsal, es sind die getöteten Christen, die vor dem Zorn Gottes erwähnt sind: "Und es wurde einem jeden von ihnen ein weisses Kleid gegeben, und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch sollten getötet werden, gleichwie sie. (Offenbarung 6:11) 

Diese Christen bekommen ein weisses Kleid, die Toten in Christus werden zuerst entrückt, darauf die noch lebenden Christen. Das macht dann auch Sinn mit dieser Text-Stelle, wo alle weisse Kleider tragen: "Darnach sah ich, und siehe, eine grosse Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen; die standen vor dem Throne und vor dem Lamm, angetan mit weissen Kleidern, und Palmen in ihren Händen." (Offenbarung 7:9)

Da die getreuen Christen nicht für den Zorn Gottes bestimmt sind, gehe ich von einer Entrückung vor der Drangalzeit aus, in der der Antichrist Regie hat. Und ich glaube, dass wir sehr sehr nahe an diesem grossen Ereignis sind. Wie lange diese "kleine Zeit" (siehe Offenbarung 6:11) dauert, wissen wir nicht ???

Nachtrag vom 20. Mai 2017
Eine aufschlussreiche Fortsetzung: Tempi passati !!!